5 /5
Rating
★
★
★
★
★
wer den Mut und auch etwas Zeit mitbringt, sich etwas abseits der vorgegebenen Pfade zu bewegen, der sollte die Metro an der Station La Chapelle verlassen, und von dort in ein faszinierendes kosmopolitisches Getümmel eintauchen. Hier schont man nicht nur seinen Geldbeutel, sondern gewinnt auch einen Eindruck vom quirligen Alltagsleben der Pariser Bevölkerung. Außer den Immigranten haben mittlerweile auch Künstler und andere Bohemiens das Viertel für sich entdeckt und bilden mit den Ursprungsbewohnern eine interessante Mischung. In der Rue du Faubourg Saint-Denis, eine der buntesten Straßen von Paris, in der auch viele Türken, Pakistani und Inder ihre kleinen Restaurants, Cafes oder Läden betreiben, gelangt man in die Passage Brady, eines der wenigen erhaltenen Exemplare der berühmten überdachten Passagen aus dem 19.Jahrhundet.Hier findet sich auch das kleine indische Restaurant mit dem etwas hochtrabenden Namen Taj Mahal. Das Lokal kommt jedoch ohne die übliche indische Folklore aus und ist einfach und schlicht eingerichtet.Trotzdem ist es sehr gemütlich und verbreitet eine angenehme und entspannte Atmosphäre. Im Hintergrund steht ein kleines Bücherregal mit Kulturzeitschriften und Literatur über Indien. Die ausgesprochen freundliche Bedienung gibt Erklärungen zu den in der Karte aufgeführten Gerichten. Diese sind liebevoll zubereitet und sehr schmackhaft ( empfehlenswert ist die vegetarische Platte, auf der 5 oder 6 unterschiedliche Leckereien angerichtet sind) Danach gab es den berühmten indischen Tee, professionell gekocht mit Kardamom und Milch. Man konnte noch lange verweilen und sich vom Trubel der Stadt erholen, ohne das Gefühl zu haben, zum Aufbruch genötigt zu werden, wie es leider in vielen überfrequentierten Pariser Touristenlokalen der Fall ist.Fazit : Ein schöner Abend beim Inder in Paris / Gerichte um die 10 €